Miteinander
Die Skulptur auf dem Foto, die wohl jeder Puchheimerin und jedem Puchheimer bekannt sein dürfte, steht für mich sinnbildlich für ein gutes und gedeihliches Miteinander. Ein Miteinander, in dem um den besten Weg gerungen werden darf und soll. In dem unterschiedliche Meinungen und Standpunkte diskutiert werden dürfen und sollen. Und in dem es auch möglich sein muss, nicht einer Meinung zu sein und die Mehrheit entscheiden zu lassen, so wie es in einer Demokratie wie der unseren vorgesehen ist.
Mir persönlich ist wichtig, dass Debatten um die Sache geführt werden. Dass abweichende Ansichten akzeptiert und respektiert werden, auch wenn man sie nicht teilt. Dass Diskussionen in der Sache durchaus scharf, aber immer respektvoll ablaufen. Egal, ob im persönlichen Gespräch oder beispielsweise über die Sozialen Medien.
Miteinander heißt für mich auch, füreinander einzustehen, Barrieren abzubauen, Teilhabe zu ermöglichen und auch einzufordern. Menschen, die Hilfe benötigen, zu helfen. Menschen zu befähigen, ihnen Chancen zu bieten, sich zu entfalten - gerade Kindern und Jugendlichen. Menschen dazu zu ermuntern, sich zu interessieren, aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben. Unterschiede zu respektieren und Gemeinsamkeiten zu erkennen und zu stärken.
Viele Menschen sind frustriert von der Politik. "Abgehoben", "weit vom Volk entfernt", "kümmert sich nicht um die wahren Probleme", lautet landauf, landab oft die Kritik. Der Vertrauensverlust in die Politik und die handelnden Personen ist enorm. Als Erster Bürgermeister will ich dem entgegenwirken, Vertrauen zurückgewinnen. Ich möchte ein Vorbild sein für eine Politik der Nahbarkeit, der Nähe zu den Menschen und ihren Bedürfnissen und Sorgen, für eine Politik des Zuhörens und Hinschauens und des Abbaus von Ressentiments und Hürden.
Eine einfache Sprache, Verlässlichkeit, Respekt, Empathie und Fleiß sind Eigenschaften, die ich in das Bürgermeisteramt einbringen werde und an denen man mich messen kann.
Auch möchte ich das Volksfest "Auftakt", das Stadtfest und andere Festivitäten in Puchheim als identitätsstiftende und zusammenführende Ereignisse beibehalten bzw. ermöglichen.
Zu einem guten Miteinander gehören auch attraktive Begegnungsmöglichkeiten. Die geplante neue Stadtmitte südlich der Bahn steht genau dafür. Volkshochschule, Stadtbibliothek und Musikschule sollen hier im Zusammenspiel mit der Alten Schule, einem umgestalteten Grünen Markt und einem attraktiven Bildungshof ein Ensemble bilden, das die Menschen zum Verweilen einlädt. In Verbindung mit dem neuen Alois-Harbeck-Platz, der seiner Fertigstellung entgegengeht, entsteht so ein identitätsstiftendes, unverwechselbares neues Stadtzentrum mit sehr hoher Aufenthaltsqualität.
Ich möchte aber auch außerhalb dieses Quartiers bestehende Begegnungsmöglichkeiten aufwerten (z.B. durch Trinkbrunnen, Entsiegelung, Schattenplätze) und neue Treffpunkte schaffen, an denen sich Jung und Alt in einer angenehmen und zum Verweilen einladenden Atmosphäre treffen und ins Gespräch kommen können. Dies gilt auch für Puchheim-Ort, wo nach der Schließung von Grüners Dorfladen leider ein wichtiger Ankerpunkt in der Dorfmitte weggefallen ist.
Wirtschaft, Umwelt und Soziales
Wirtschaft
Für die Kommunen herrschen anspruchsvolle Zeiten. Viele der ohnehin schon vielfältigen Pflichtaufgaben werden ihnen vom Staat übertragen, manchmal mit sehr wenig zeitlichem Vorlauf und ohne eine ausreichende finanzielle Ausstattung (Stichwort Konnexität). Finanziell stehen viele Gemeinden und Städte auch in Bayern nicht gut da. Auch Puchheim ist betroffen. Durch die starken Schwankungen im Bereich der Gewerbesteuer - neben der Einkommensteuer die Haupteinnahmequelle der Kommunen - wird es zunehmend schwierig, verlässliche Haushalte aufzustellen.
Umso wichtiger ist, der Wirtschaft gute und verlässliche Rahmen-bedingungen zu bieten. Puchheim tut dies seit langem sehr erfolgreich, wie u.a. die Anzahl der gemeldeten Betriebe, die Anzahl der Arbeitsplätze in Puchheim (in unmittelbarer Nachbarschaft zur Metropole München) und die Steuerkraft unserer Stadt zeigen. Wir dürfen uns auf den Erfolgen jedoch nicht ausruhen. Wertschätzung und ein regelmäßiger Austausch mit den Gewerbetreibenden am Ort sind mir sehr wichtig.
Durch eine maßvolle Ausweisung neuer Gewerbeflächen und eine stetige Modernisierung der vorhandenen Gewerbegebiete müssen wir künftig sowohl expansionswilligen ansässigen Unternehmen als auch neuen, ansiedlungswilligen Firmen Möglichkeiten zur Entfaltung bieten. Hierfür müssen wir den in die Jahre gekommenen Flächennutzungsplan komplett überarbeiten. Langfristig könnte, den Willen des Eigentümers vorausgesetzt, auch das Rheinhold & Mahla-Gelände an der Josefstraße zu einem modernen Mischgebiet entwickelt werden.
Die Idee eines Gründer- und Gewerbehofs, die wir als SPD-Fraktion bereits 2014 (als Antrag auf eine Vorstudie) in den Stadtrat eingebracht haben, möchte ich weiterverfolgen, wenn es die Finanzlage der Kommune zulässt und sich eine Gelegenheit bezüglich eines geeigneten Grundstücks/Gebäudes bietet. Ein Gründer- und Gewerbehof kann kleineren und/oder jungen Unternehmen (Start-ups) gute Ausgangsvoraussetzungen in Puchheim bieten, um sich zu entwickeln.
Umwelt - Klima und Energie
Nicht weniger wichtig ist, dass wir uns konsequent unabhängig machen von fossilen Energieträgern. Nicht zuletzt im Zuge des Ukraine-Krieges mussten viele Menschen leidvoll erfahren, wie teuer es ist, von Staaten und/oder Großunternehmen in Bereichen der Grundversorgung des täglichen Lebens abhängig zu sein. Neben dem finanziellen Aspekt spielt natürlich auch der Einfluss des Menschen auf die globale Klimaerwärmung eine große Rolle. Durch den Ausbau und die sinnvolle dezentrale Nutzung erneuerbarer Energien in Verbindung mit zeitgemäßen Stromnetzen und Speichermöglichkeiten kann und muss die Energiewende gelingen.
Als Bürgermeister möchte ich jedoch keine Verbots- und Gebotspolitik mit der Brechstange, sondern Anreize schaffen, ich möchte die Menschen ermutigen und mitnehmen. Nicht mit einem Riesenschritt, den viele nicht bewältigen können, sondern mit vielen kleinen, bewältigbaren und verständlichen Schritten. Damit Puchheim eines nicht allzu fernen Tages das Klima in Summe nicht mehr belastet (Klimaneutralität) und sich selbst mit der notwendigen Energie (Strom, Wärme) versorgen kann (Energieautarkie). Hierzu haben wir als SPD 2024 einen Antrag in den Stadtrat eingebracht, der leider keine Mehrheit gefunden hat. Ich werde als Bürgermeister hierzu einen neuen Anlauf unternehmen.
Ob die Einführung einer Baumschutzverordnung in Puchheim sinnvoll ist, möchte ich gerne ergebnisoffen mit Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, diskutieren. Schreiben Sie mir gerne Ihre Meinung dazu an info@jean-marie-leone.de. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen.
Die Nutzung der Tiefen-Geothermie in Kooperation mit den Stadtwerken München und der Stadt Germering (Projekt Zukunftswärme München-West) kann hier bei Vorliegen der notwendigen Voraussetzungen einen erheblichen Beitrag leisten.
Um den Menschen gute und zuverlässige Alternativen zum eigenen Auto zu bieten, müssen wir den ÖPNV im Verbund gemeinsam weiter voranbringen, den Puchheimer S-Bahnhof, soweit möglich, provisorisch barrierefrei machen, bis die Bahnstrecke dann eines Tages ausgebaut wird, und Leihsysteme wie die landkreisweiten Mobilitätsstationen, Car-Sharing etc. stärken. Neue Wohnquartiere sollen so konzipiert werden, dass sie gut an den ÖPNV und an andere Alternativen zum eigenen Auto angebunden sind und möglichst frei von Such- und Durchgangsverkehr gehalten werden.
Soziales
In Puchheim gibt es traditionell ein starkes Netzwerk von Institutionen und Vereinen, die sich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt, um Integration, Inklusion, Teilhabe und Chancengerechtigkeit kümmern. Ohne diese vielfältigen, oft ehrenamtlich ausgeübten Tätigkeiten würde unsere Gesellschaft nicht so funktionieren wie sie es tut. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen sich beruflich und/oder in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl einsetzen. Darum ist es mir ein besonderes Anliegen, das Ehrenamt immer wieder wertzuschätzen, zu fördern und zu stärken. Egal, ob es um die vielen Vereine in Puchheim geht, um die sozialen Institutionen und Wohlfahrtsträger oder um unsere beiden Feuerwehren, die freiwillig und ehrenamtlich 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche für unsere Sicherheit da sind.
Auszeichnungen wie die Bürgermedaille oder Puchheims Puls werde ich als Erster Bürgermeister unbedingt beibehalten. Weil hierdurch nicht nur den Ehrenamtlichen gedankt wird, sondern sichtbar wird, was für einen Beitrag sie für die Gesellschaft leisten und wir deutlich machen, dass ein solches Engagement nicht unbeobachtet bleibt.
Themen wie die Vereinsamung von Menschen - egal ob Jung oder Alt - müssen wir aktiv im Auge haben. Hierfür ist eine enge Vernetzung der Stadt und der verschiedenen Institutionen erforderlich. Die in Puchheim existierende Präventionskette gegen Kinder- und Jugendarmut ist beizubehalten und weiterzuentwickeln.
Mein Ziel ist es, allen Menschen in Puchheim Teilhabe zu ermöglichen und Chancen zu bieten, sich aktiv in die Stadtgesellschaft einzubringen.
Dies betrifft auch und gerade Menschen mit Migrationshintergrund, Geflüchtete und Asylsuchende. Die Arbeit des Bürgerbeteiligungsrates schätze ich sehr und mein Ziel ist es, den Rat noch stärker als bisher in Szene zu setzen, damit er von den Bürgerinnen und Bürgern noch intensiver als bisher genutzt wird.
Zu Teilhabe und Chancengerechtigkeit gehört zuvorderst das zentrale Thema Wohnen. Wohnen ist vielerorts zum Luxus geworden. Oft fressen Miete und Nebenkosten einen erheblichen Teil des Gehalts auf - zu Lasten gesellschaftlicher Teilhabemöglichkeiten, wenn am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig ist. Mir als Bürgermeister ist es daher sehr wichtig, dass die Stadt und ihre Tochter, die Städtische Wohnraumentwicklungs- gesellschaft WEP, ihren Wohnungsbestand hält und stetig vergrößert. Neubauprojekte wie das an der Augsburger Straße zeigen, dass wir Wohnungsbau können. Die Areale an der Alpenstraße und an der Lochhauser Straße müssen und werden wir nunmehr zeitnah angehen, um dort mit Augenmaß und gebietsverträglich neuen Wohnraum schaffen und anbieten zu können.
Ein weiterer zentraler Punkt für den sozialen Frieden sind gute Bildungs- und Betreuungsangebote. Es gilt nicht nur, den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung quantitativ sicherzustellen, sondern auch weiterhin auf eine hohe Qualität zu setzen und eine solche zu fördern. Unsere Schulen werden nicht nur baulich auf den neuesten Stand gebracht und erweitert, sondern sind auch in den Klassenzimmern mit moderner Technik ausgestattet.
Ebenso wichtig ist eine moderne und zuverlässige öffentliche Infrastruktur. Dies gilt sowohl für die zahlreichen Sportstätten am Ort (inklusive des frisch modernisierten und ausgebauten Schwimmbads) als auch für unsere beiden Feuerwehren. Letztere sind modern und effektiv ausgestattet. Als Bürgermeister möchte ich die Planungen für eine Erweiterung der Feuerwache Puchheim-Bahnhof im Rahmen der finanziellen und baulichen Möglichkeiten vorantreiben.
Nicht zuletzt liegt mir als Bürgermeister eine gut funktionierende, transparente und bürgerfreundliche Verwaltung sehr am Herzen. In vielen Bereichen ist dies in Puchheim bereits der Fall. Da, wo Kapazitäten fehlen, möchte ich das Personal gezielt verstärken, damit Anliegen zügig bearbeitet und Projekte schnell umgesetzt werden können. Sie als Bürgerinnen und Bürger sollen Ihre Anliegen auf allen möglichen Kanälen, ob analog oder digital, möglichst einfach und barrierefrei an die Verwaltung adressieren können. Jede Eingabe aus der Bürgerschaft erhält eine angemessene Rückmeldung seitens der Verwaltung. Da, wo es möglich und sinnvoll ist, sollen Prozesse weiter digitalisiert und automatisiert werden. Ich möchte, dass alle Prozesse mit Bürgerkontakt immer auch aus Bürgersicht gedacht und (um-)gebaut werden. Neue Angebote wie die hervorragende Puchheim-App zielen genau in diese Richtung und werden von mir ausdrücklich befürwortet.
Ich möchte zudem - gerne auch in Zusammenarbeit mit dem Bürgerbeteiligungsrat - ein Konzept für eine Ombudsfrau bzw. einen Ombudsmann entwickeln, die/der unentgeltlich als Mediatorin bzw. Mediator eingeschaltet werden kann, um zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Stadtverwaltung zu vermitteln, wenn dies erforderlich ist.